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hier sind fotos
der frankfurta, bzw Karl-Marx-Allee
feba 2007 alles ©
meine bilda
(always rememba bad
karma follows you around)
" Der 1,8 km lange Abschnitt zwischen Strausberger Platz und Frankfurter
Tor steht komplett unter Denkmalschutz, das längste Baudenkmal Deutschlands.
Ihr heutiges Aussehen bekam die ehemalige mittelalterliche Handelsstraße
1952-65, als die Ost-Magistrale Richtung Frankfurt/Oder zur sozialistischen Vorzeigestraße
ausgebaut wurde. Vorbild des Nationalen Aufbauwerks" war die sowjetische
Architektur der Ära Stalin, nach dem der Abschnitt zwischen Alex und Proskauer-/Niederbarnimstraße
1949-61 auch benannt war" 2 | |
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"Im Januar 1953 sind die
ersten 14 Gebäude an der Stalinallee in Berlin-Mitte fertiggestellt.
In Akkord- und Sonderschichten haben Bauarbeiter den Anfang eines ehrgeizigen
Projektes geschafft: Auf einer Länge von 2,3 Km entsteht ein 90 m breiter
Boulevard, flankiert von 100 bis 200 m langen Gebäuden, die zwischen sieben
und neun Stockwerke hoch sind - ein Vorzeigeprojekt mit einem deutlichen Hang
zum Monumentalen." 1 | |
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fernsehturm am alex |
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Die Gebäude an der Stalinallee
werden mit einem für damalige Verhältnisse kaum vorstellbaren Aufwand
errichtet. Die Häuserblocks verfügen über Aufzüge.
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"Zu den ersten Mietern an
der Stalinallee gehört der Maschinenschlosser Walter Moos. Als Aktivist
der Sozialistischen Arbeit" bekommt er für seine vierköpfige Familie
87,5 Quadratmeter zugewiesen: Drei Zimmer, Küche, Bad, Kammer und Balkon,
Mietpreis 79 Mark warm - für Walter Moos ein Traum, denn Wohnungen sind äußerst
knapp und bestehen nicht selten aus nur einem Zimmer. Arbeiterpaläste"
werden die mit Zentralheizung, Müllschlucker und Gegensprechanlage ausgestatteten
Wohnungen genannt. Als die ersten mit Girlanden verzierten Möbelwagen
vorfahren, kommen die Arbeiter von den benachbarten Baustellen, um den Mietern
zum Einzug zu gratulieren." 1 |
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"Henselmann,Architekten
und Chefplaner der Stalinallee, hat die ersten Pläne nach dem Bauhausstil
mit seinen klaren Formen und Elementen entworfen. Doch damit stößt
er aufheftige Kritik. Seine Gegner, voran Ulbricht, propagieren den von Stalin
bevorzugten Zuckerbäckerstil", der auf eine klassizistische Architektur
zurückgeht und angeblich dem Volksgeschmack entspricht. Ratsuchend wendet
der Architekt sich an den Dramatiker Brecht, der ihm ironisch antwortet, der Geschmack
eines ganzen Volkes könne doch gar nicht falsch sein. Nach einer Denkpause
arbeitet Henselmann seine Entwürfe um. Ulbricht ist jetzt hochzufrieden"
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"Allerdings kommt er dem Chefplaner
auch bei den Details in die Quere. Selbst die Kücheneinrichtung will Ulbricht
diktieren: Eine Küche muss so groß sein, dass eine Chaiselongue
reinpasst, damit Vater Zeitung lesen kann, wenn Mutter kocht." Dieses
Zitat Ulbrichts ist von Irene Henselmann, der Witwe des Architekten, überliefert.
Sie arbeitet in der DDR an der Inneneinrichtung der Häuser. Noch aus großer
zeitlicher Distanz kann sie sich über den Geschmack Ulbrichts ereifern: Darüber
(über der Chaiselongue) hätte er am liebsten noch eine Wäscheleine
für Kinderwindeln gespannt. Ulbricht wollte eine miefige Wohnküche."
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"Der gesamte Straßenzug
wurde auf bis zu 90 m verbreitert, Strausberger Platz und Frankfurter Tor zu weiträumigen
Platzanlagen umgestaltet. An der Allee selbst stehen sich 100-300 m lange,
sieben- bis neungeschossige Wohn- und Geschäftshäuser gegenüber.
Unten drin sind meist Läden oder Gaststätten, oben insgesamt 2.236
Wohnungen mit Fernheizung und Parkett: Paläste für das Volk"
in eklektizistischem Zuckerbäcker-Stil, auch Staatsbarock" genannt.
Tatsächlich wurde hier nur Privilegierten Wohnraum angeboten. Ungewöhnlich
breite Gehwege verleihen der ersten sozialistischen Straße Deutschlands"
den Charakter eines Boulevards - was man von der mehrspurigen Stop-and-Go-Piste
nicht unbedingt behaupten kann" 2 |
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2 Berlin xxl Steffen Damm Kai-Ulrich Harnisch ©
2003 Bostelmann & Siebenhaar Verlag ISBN 3-934189-98-9
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abgeblättate fasade (Meißner
Keramikplatten) | | |
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"Die Stalinallee ist Wohn-
und Einkaufsmeile zugleich. Der Prachtboulevard wird zum Magnet für die ganze
DDR, denn auch die Geschäfte sind mit begehrten Waren gut gefüllt. Die
Menschen scheuen auch lange Anfahrtswege nicht, um endlich das zu kaufen, was
es in den HO-Läden sonst nicht gibt. Die Arbeiterpaläste"
bilden jedoch eher die Ausnahme. Denn die DDR verfügt nicht annähernd
über die Wirtschaftskraft, um ihre Vision zu verwirklichen"
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Hermann Vinke Die DDR Eine Dokumentation mit zahlreichen
Biografien und Abbildungen Ravensburger Buchverlagcynishe
anm viel mehr is die ddr heut nimma, alsa buntes buch inda kindabücharei
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